Die Idee des Pilgerweges der Religionen entstand aus der Begegnung mit unterschiedlichen Religionen auf dieser Welt. Die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen religiösen Vorstellungen sind auffallend. Wir versuchen, diese Berührungspunkte herauszustreichen, wobei die vorhandenen Unterschiede akzeptiert werden: Es gibt unterschiedliche Wege zum selben Ziel!
Das EINE ist wie der Gipfel eines Berges, den alle besteigen wollen. Wer am Gipfel ankommt erkennt, dass die verschiedenen spirituellen Wege nur verschiedene Aufstiege auf den gleichen Gipfel sind.
Alle Religionen suchen den Kontakt mit dem EINEN. Die Menschen geben ihm verschiedene Namen: Gott, Brahman, Leerheit, das Absolute usw.Alle diese Namen sind nur Facetten des EINEN.
Besonders schön drückt dies der indische Heilige Ramakrishna (1836-1886) aus, der nicht nur verschiedene Hindureligionen, sondern auch Islam und Christentum ausprobiert hatte: "Ihr müsst die verschiedenen religiösen Wege gehen und einmal jede Glaubensform wirklich kennen lernen. Ihr werdet sehen, dass DER, der Krischna genannt wird, ebenso auch Shiwa heißt, und ebenso gut kann er Urkraft, Jesus oder Allah genannt werden und ebenso gut Rama mit seinen tausend Namen.
Was wir Gott nennen, kreiert sich Augenblick für Augenblick neu. Erlösung erhält in diesem Zusammenhang eine ganz neue Bedeutung, sie ist die Erkenntnis, dass alles Eins ist.
Es ist ein Prozess der Enthüllung und Befreiung. Was wir wirklich sind, beginnt nicht mit der Geburt und endet nicht mit dem Tod. Das Personale und Individuelle entsteht, wenn diese Erste Wirklichkeit heraustritt und sich in die unzähligen Formen ergießt. (nach Pater Willigis Jäger)