Zoroastrismus
Die älteste monotheistische Religion der Welt wurde von Zarathustra ca. 1800 vor Chr. gegründet. Der Zaroastrismus basiert auf der heiligen Schrift Avesta. Eine Besonderheit sind die Feuertempel, in denen ein ständig brennendes, heiliges Feuer gehütet wird, das als Symbol der Gottheit und der vollkommenen Reinheit gilt.
Der Glaube an einen einzigen Schöpfergott war zur Zeit des 2. Jahrtausends vor Chr. revolutionär, und die Kunde verbreitete sich im ganzen Orient.
Der Zaroastrismus hatte einen großen Einfluss auf zahlreiche andere Religionen dieser Welt. Auch im Christentum ist der Zaroastrismus, der über die jüdischen Lehren Einfluss nahm, zu erkennen. Die Begriffspaare Himmel/Hölle, Gott/Teufel, Gut/Böse scheinen hier übernommen worden zu sein. Im Mittelpunkt steht der Schöpfergott Ahura Mazdā (Ohrmazd), der von unsterblichen Heiligen umgeben ist. Faravahar ist ein menschenähnliches Wesen mit Flügeln, das die christliche Engelssymbolik vorwegnimmt.
Die zentralen Punkte der Lehre Zarathustras sind: gute Gedanken, gute Worte, gute Taten.
Fortschrittlich klingt auch die Aufforderung, nicht einfach blind zu glauben, sondern sich durch ein vernunftgeleitetes Handeln im Sinne der Avesta leiten zu lassen. Ergänzt wird das Leitbild dieser Religion durch die siebengliedrigen Tugenden: Wahrheit, Gerechtigkeit, Friedfertigkeit, Treue, Demut, Wohltätigkeit, Fleiß.
Die Anhängerschaft der Zaroastrier ist mittlerweile klein, weltweit gibt es noch rund 130.000, die vornehmlich in Indien und im Iran leben.
Die Skulptur
Die Skulptur besteht aus zwei gekreuzten Lärchenholzstämmen, die auf der Sichtseite in Relieftechnik gestaltet wurden. Oben lässt sich die Figur des Faravahar erkennen, eine Gestalt, die sich aus einem menschlichen Oberkörper und dem Körper eines Vogels zusammensetzt. Die Flügel des Vogels sind weit ausgebreitet und können als Vorläufer unserer Engelvorstellung gesehen werden. Nicht umsonst hat der Künstler hier die Form eines Kreuzes gewählt, denn das Christentum baut in vielen seiner Vorstellungen auf den Ideen der Zoroastiker auf. Im unteren Teil der Skulptur ist eine Feuerschale zu sehen, die auf die Bedeutung des Feuers in dieser Religion hinweist und in der Idee des ewigen Lichts seine Entsprechung im Christentum findet.
Künstler: Gerhard Sölkner (Lassing / Österreich) - 2016
Impressionen
Making Of