Sikh
Ek Onkar - „Ein Gott. Sein Name ist Wahrheit. Er ist der Schöpfer.“
Ek Onkar, die eine und einzige göttliche Wirklichkeit, steht im Zentrum der Sikh-Religion, die sich selbst als Gurmat („Lehre der Gurus“) bezeichnet und mit dem Khanda-Symbol (rechts unten, ein zweischneidiges Schwert mit Wurfring und zwei Säbeln) darstellt. Der Schriftzug im Gurmukhi-Alphabet eröffnet sowohl die religiöse Grundformel Mulmantra und das tägliche Morgengebet der Sikhs als auch ihr heiliges Buch, den Guru Granth Sahib.
Die Sikh-Religion geht auf Guru Nanak (1469-1539, Panjab) zurück und verbindet hinduistisches Gedankengut (z.B. Wiedergeburt) mit islamischer Mystik (Sufismus). Religiöse Rituale und Institutionen werden kritisiert. Die Aufgabe des Menschen besteht im Beten, Arbeiten und Teilen. Gleichberechtigung von Mann und Frau ist ein ebenso hoher Wert wie Frieden, der aber Selbstverteidigung nicht ausschließt.
Die Skulptur
Die Skulptur besteht aus 3 drehbaren Holztafeln, die mittels Durchbrechungen gestaltet sind. Die Gesamtkonzeption der veränderbaren Skulptur soll auf ein Buch hinweisen, das erst durch das Umblättern der Seiten seine gesamten Inhalte preisgeben kann. Die Sikhs verehren besonders ihr „Heiliges Buch“, welches im goldenen Tempel von Amritsar aufbewahrt ist. Die herausgeschnittenen Schriftzeichen bedeuten in ihrer Gesamtheit „Mulmantra“, also eine Gebetsformel, die sehr häufig verwendet wird. Interessant ist auch, dass sich im Zuge der ersten künstlerischen Gestaltung ein „Rechtschreibfehler“ eingeschlichen hat und die dritte Tafel 2017 durch eine komplette Neuanfertigung ersetzt werden musste (siehe Bilder Making Of).
Künstlerin: Maria Deisl (Liezen/ Österreich) - 2016
(Projektfonds Steiermark Miteinander-Füreinander, ÖAV Rottenmann, Birgit Lesjak-Ladstätter)
Video von der Einweihung
Impressionen
Making Of