Inti - Indianische Religion, Südamerika
Die Inka waren ein kleiner, kriegerischer Stamm, der die südlichen Hochebenen der Kordilleren in Peru bewohnte. Um 1525 erstreckte es sich über eine Länge von 3500 km und eine Breite von etwa 800 km, vom südlichen Ende des heutigen Kolumbien über Ecuador, Peru und Bolivien bis zu den nördlichen Regionen Argentiniens und Chiles.
1532 landete der spanische Abenteurer und Entdecker Francisco Pizarro mit einer kleinen Truppe von nur etwa 180 bewaffneten Männern an der Küste Südamerikas und schaffte es, begünstigt durch innere Unruhen, das riesige Inkareich zu zerstören. Dann begannen die Spanier mit ihrer Zwangschristianisierung, deren „Erfolg“ bis heute anhält.
Im Mittelpunkt der Inka-Religionen stand die Verehrung des Sonnengottes Inti. Sein Tempel in Cuzco war vollständig mit Gold ausgekleidet, das die Sonne symbolisierte. Der Kaiser wurde als Nachfahre des Sonnengottes verehrt und verfügte darum über absolute Macht. Weitere wichtige Gottheiten waren der Sternen- und der Wettergott sowie die Mond-, die Erd- und die Meeresgöttin. Die Inka hielten zahlreiche, teilweise sehr komplizierte religiöse Zeremonien und Rituale ab, die in erster Linie in Zusammenhang mit Aussaat und Ernte sowie der Gesundheit standen. Bei wichtigen Zeremonien opferte man lebende Tiere; manchmal wurden den Göttern sogar Menschenopfer dargebracht.
Die Sonne als Lebensspenderin hat in vielen Religionen eine wichtige Bedeutung. Bei den Inka in Südamerika wurde Gott mit der Sonne gleichgesetzt, dessen Name Inti war. Die ihm geweihte Pflanze war die Sonnenblume. An der Stirne des Inti hat der Künstler ein poliertes Feld eingelassen, das die Strahlkraft der Sonne symbolisieren soll.
Es soll sich um 1200 zugetragen haben, dass der Sonnengott Inti seine beiden Kinder auf die Erde sandte. Sie sollten die Menschen begleiten und auf den richtigen Weg führen. So gelangten sie auf die Sonneninsel des Titicacasees und begannen von da aus ihre Reise. Der Sonnengott gab ihnen einen goldenen Stab mit. Wo es ihnen gelang, den Stab mit einem Schlag in die Erde zu treiben, sollten sie ihren Wohnsitz gründen.
Den Kosmos stellten sich die Inka zirkulierend als ein Netz von verwandtschaftlichen Beziehungen vor, das die Bevölkerung mit der umgebenden Landschaft und den darin lebenden übermenschlichen Wesen verband.
Die Skulptur
Die einzige aus Stein gestaltete Skulptur ist die des Sonnengottes Inti.
Der Stein stammt aus den Marmorbrüchen vom Untersberg in Salzburg und wiegt über 1000kg. Die Dichtigkeit und Festigkeit machen diesen Naturstein verwitterungsfest. Die Eindringungstiefe von Wasser beträgt nur einige Zehntelmillimeter. Er kann sogar poliert werden, was am eingelassenen Feld an der Stirn auch zu sehen ist. Die Skulptur des Inti zeigt eine in sich geschlossene Form ohne auskragende Teile. Reliefartige Bearbeitungen lassen die Gestalt eines menschenähnlichen Wesens hervorkommen, dessen kreisrunder Kopf an die Sonne erinnert.
Der Aufstellungsort wurde mit einem Natursteinpflaster im Stile der Inkas versehen.
Künstler: Dieter Tomitsch (Leoben / Austria) - 2004
Impressionen
Making Of